Die Arbeiten von Melanie Milo zeichnen sich durch einen humorvoll-konzeptionellen Ansatz aus, der auf persönlichen Erfahrungen und der Dekontextualisierung alltäglicher Objekte beruht. In ihren Werkserien Codes und Küche / Diele / Bad (Deborah) erforscht sie die Schnittstellen zwischen technischer Abhängigkeit und persönlicher Freiheit. Moderne Technologien nutzt sie als Ausgangspunkt für ihre künstlerische Reflexion.
Die Serie Codes thematisiert die Rolle von QR-Codes während der Corona-Pandemie – Symbole, die gleichzeitig für Freiheit und Unfreiheit stehen. In einer Zeit, in der digitale Zertifikate über Zugangsrechte entschieden, setzte die Künstlerin diese Codes in einen neuen Kontext. Durch die Abstraktion der QR-Symbole lädt sie den Betrachter ein, die ursprüngliche Bedeutung zu hinterfragen und die gesellschaftlichen Mechanismen von Inklusion und Exklusion zu reflektieren.
Mit der Serie Küche / Diele / Bad (Deborah) wendet sich die Künstlerin einem intimeren Thema zu: ihrem eigenen Wohnraum aus der Perspektive ihres Saugroboters. Die technische Art und Weise, wie der Roboter ihre Räume kartiert, steht in einem Kontrast zur persönlichen Bedeutung der dargestellten Räume. Hier werden Objekte wie Mülleimer, Toiletten und Duschen – gewöhnliche und oft unbeachtete Bestandteile des Alltags – durch den nüchternen Blick der Technologie zu grafischen Elementen, die den Betrachter mit einer neuen Sichtweise auf das Gewöhnliche konfrontieren.
In beiden Serien bedient sich die Künstlerin einer humorvollen Distanzierung, die es dem Betrachter ermöglicht, sich sowohl auf konzeptioneller als auch emotionaler Ebene mit den Themen technischer Abhängigkeit, Freiheit und dem persönlichen Umgang mit diesen zu verbinden. Ihre Arbeiten laden dazu ein, die Kontrolle, die Technologien über unseren Alltag ausüben, kritisch zu hinterfragen.
Melanie Milo's works are characterised by a humorous, conceptual approach based on personal experiences and the decontextualisation of everyday objects. In her work series Codes and Küche / Diele / Bad (Deborah), she explores the interfaces between technical dependency and personal freedom. Modern technologies are used as a starting point for her artistic reflection.
The Codes series addresses the role of QR codes during the coronavirus pandemic - symbols that simultaneously stand for freedom and lack of freedom. At a time when digital certificates determined access rights, the artist placed these codes in a new context. By abstracting the QR symbols, she invites the viewer to question the original meaning and reflect on the social mechanisms of inclusion and exclusion.
With the series Küche / Diele / Bad (Deborah), the artist turns to a more intimate theme: her own living space from the perspective of her vacuum robot. The technical way in which the robot maps her rooms stands in contrast to the personal significance of the spaces depicted. Here, objects such as garbage cans, toilets and showers - ordinary and often unnoticed elements of everyday life - become graphic elements through the sober gaze of technology, confronting the viewer with a new perspective on the ordinary.
In both series, the artist uses a humorous distancing that allows the viewer to connect with the themes of technological dependency, freedom and personal interaction on both a conceptual and emotional level. Her works invite us to critically question the control that technology exerts over our everyday lives.
Melanie Milo // info@melaniemilo.de
© Melanie Milo